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Die Geschichte des PferdesEin kleiner humorvoller geschichtlicher Abriss aus dem Zusammenleben von Menschen und Pferden und rund um das Reiten Neu: Besuchen Sie auch reiter.spass.com! |
![]() "Der Wilde Westen" |
Pferde
die Begleiter des Menschen durch die Jahrhunderte
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Dies ist ein kleiner historischer Abriss aus der Geschichte des Pferdes und des Menschen, der nur einen kleinen geschichtlichen Ausschnitt aufzeigt, nicht immer ganz ernst gemeint ist und keinesfalls vollständig ist. Dieser Text wurde für eine Pferdeschauveranstaltung beim Reitstall Buttenheim genutzt. |
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Allah sprach zum Südwind: "Werde Fleisch, denn ich will zu meinen Ehren und zur Erniedrigung meiner Feinde ein neues Geschöpf schaffen. Es soll denen ein treuer Diener sein, die mir untertan sind." Und der Südwind antwortete "Herr dein Wille geschehe." Da nahm Allah eine Handvoll Südwind, hauchte ihm seinen Atem ein und erschuf so das Pferd und sagte "Dein Name soll Araber sein"... |
Während die Reitervölker von Osten her Europa ständig bedrohen, entwickelt sich auf der arabischen Halbinsel ein neues Großreich, eine neue Pferderasse und eine neue Religion.
Alle drei Neuheiten beeinflussen heute noch entscheidend die Pferdezucht, die
Weltpolitik und die Weltreligionen.
Mit ihrem Propheten Mohammed gründen die Araber eine Religion, die die Wichtigkeit ihrer
Pferde, den Araberpferden, sogar im Lehrbuch des Islam, dem Koran, unterstreicht:
Als Gott das Pferd erschaffen hatte, sprach er zu dem herrlichen Geschöpf:
"Dich habe ich gemacht ohnegleichen. Alle Schätze der Erde liegen zwischen deinen
Augen"
Kaum ein Volk lebt so eng verbunden mit seinen Pferden zusammen wie die Beduinen der
arabischen Halbinsel. Ihr wertvollster Schatz sind ihre Araberstuten, mit denen sie sogar
im Zelt zusammen schlafen.
So bemerkte Emir Abd-el-Kader "Die Leiber der Stuten sind Schatztruhen, die von Gold
überquellen"
Aus diesem Grund sind ihnen auch die Stuten wertvoller als die Hengste.
Der Araber unterliegt 1000 Jahre einer harten Selektion, fast länger als bei sonst einer Rasse. Bei der Zucht wird dabei 1300 Jahre lang auf Reinrassigkeit geachtet.
Futter ist in der Wüste sehr knapp . Grünfutter wächst nur im Winter und beginnenden Frühling. Den Rest des Jahres ernähren sich die Pferde von Kamelmilch, getrockneten Daddeln, Heuschrecken und gedörrtem Kamelfleisch.
Mohammed ist von der militärischen Bedeutung dieser zähen und edlen Wüstenpferde so überzeugt, dass er seine Gläubigen folgendermaßen auffordert ihre Pferde gut zu füttern: "So viele Gerstenkörner wie du deinem Pferd gibst, so viele Sünden werden dir vergeben werden".
Dass Mohammed recht behalten sollte beweist, dass die Araber innerhalb von einem
Jahrhundert mit Ihren Pferden von Arabien nach Westen bis nach Spanien vordringen und erst
732 in Frankreich in der Schlacht von Tours zurückgeschlagen werden.
Im Osten erobern sie Persien und unterwerfen schließlich sogar Nordindien.
In Europa sind die Araberpferde zuerst nicht gefragt, da sie als Reittiere für Ritter
mit ihren schweren Rüstungen nicht geeignet sind. Erst als die Waffen und Rüstungen
leichter werden, steigt die Nachfrage nach dieser leichten, wendigen und schnellen Rasse,
da sie allen anderen europäischen Rassen in der Kriegsführung weit überlegen ist. Man
beginnt nun damit die Araber in die einheimischen Rassen einzuzüchten. So entsteht der
Warmblüter. Jedes Warmblutpferd trägt heute mehr oder weniger Araberblut in sich.
Neben der Rolle des Pferdes als Kriegspferd ist die Rolle des Pferdes als Arbeitstier nicht zu unterschätzen.
Ob als Ackerpferd, das vor einem schweren Pflug gespannt wird oder als Pferd, dass in der Waldarbeit eingesetzt wird, das Pferd erleichtert über Jahrhunderte hinweg die Arbeit des Menschen.
Das hat man sogar heute wieder erkannt, wo vermehrt Arbeitspferde bei der Waldarbeit,
speziell in unwegsamen Gebirgsregionen der Mittelgebirge und Alpen, eingesetzt werden.
Der Einsatz von Pferden in der Waldwirtschaft ist viel umweltverträglicher als die
Benutzung von schweren Traktoren, die den Waldboden aufwühlen und zusammenstampfen.
1492 entdeckt Columbus Amerika. Bald darauf bringen die Spanier das Pferd zu ihrem Ursprungskontinent zurück, wo sein Urvater vor Jahrmillionen ausgestorben war.
Cortez erobert mit seinen Pferden das Azteken Reich. Die Indianer glauben zuerst, als sie die reitenden Spanier vor sich sehen, ein neues göttliches Wesen mit vier Beinen und zwei Köpfen vor sich zu haben. Während die Spanier sehr schnell ganz Süd- und Mittelamerika erforschen und unterwerfen, dringen in Nordamerika die Europäer mit ihren Pferden nur sehr langsam nach Westen vor.
Die Pioniere der neuen Welt sind dabei die Trapper. Von Abenteuerlust und Pioniergeist getrieben dringen sie als die ersten Weißen immer weiter nach Westen vor. Sie bestreiten durch den Fellverkauf erjagter Tiere ihren Lebensunterhalt, indem sie die Felle gegen Genussmittel, Tabak, Alkohol, Waffen und Munition eintauschen. Sonst leben sie von dem was die Jagd hergibt.
Im hohen Norden Amerikas, in Kanada nutzen sie dabei das Kanu als Fortbewegungsmittel. Weiter südlich, wo die Wasserwege fehlen, sind sie auf das Pferd als Fortbewegungsmittel angewiesen.
Den Trappern folgen nach der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten von Amerika immer schneller weiße Siedler in den Westen. Westlich des Mississippi, wo das Klima immer trockener wird, kann kein Ackerbau betrieben werden, aber für Rinder ist auf der anderen Seite viel Nahrung vorhanden. Aus diesem Grund siedeln sich dort Rancher mit riesigen Rinderherden an.
Diese Rinderherden werden von Cowboys gehütet. Ihr Arbeitspferd ist dabei das American
Quarter Horse.
Das Quarter Horse ist die älteste amerikanische Pferderasse. Sie wurde in Virginia sowie
in Nord- und Süd-Carolina aus Arabern, Berbern und Türken, die von den Spaniern
mitgebracht wurden, entwickelt und Anfang des 17. Jahrhunderts mit Pferden aus England
gekreuzt.
Das Ziel dieser sorgfältigen selektiven Zucht waren die in der Kolonialzeit
volkstümlichen Wettrennen. Es waren meist kurze Sprints auf der Dorfstraße über eine
viertel Meile. So entstand das auf der Kurzdistanz von einer viertel Meile schnellste
Pferd der Welt: das Quarter Horse.
Dieses Pferd soll einen natürlichen Cow-Sense besitzen. Daher begleitet es die neuen Siedler auf ihren Weg in den Westen und leistet bei der Rinderarbeit eine wertvolle Hilfe.
Da das neu zu besiedelnde Land bereits von den Indianern bewohnt ist, ist ein Konflikt
mit ihnen von Anfang an vorprogrammiert.
Auch die Indianer, die ursprünglich keine Pferde kennen, erkennen schnell den Nutzen der
Pferde, die ihnen speziell in den Gegenden der Prärie die Jagd auf Büffel und andere
Tiere sehr erleichtern.
Eine ihrer beliebten Rassen ist der Mustang, das verwilderte Pferd Nordamerikas, das von
Pferden der spanischen Konquistadoren abstammt.
Eine weitere Indianer Pferdrasse ist der Appaloosa der von den Nez Perces Indianern
gezüchtet wird. Sie haben ihren Namen vom Palouse River im Nordwesten der Vereinigten
Staaten.
Besonders beliebt ist bei den Indianern auch der Pinto, ein gescheckt gefärbtes Pferd.
Bei den immer häufiger auftretenden Konflikten mit den Weißen dient ihnen das Pferd auch zu Kriegszwecken. Speziell für blitzschnelle Angriffe aus den Hinterhalt.
In den weiten Räumen der USA spielt beim amerikanischen Militär die Kavallerie die wichtigste Rolle. So auch während des amerikanischen Bürgerkrieges und bei der Bekämpfung der zahlreichen Indianeraufstände.
Die Indianerkriege dauern bis 1890 an. Während in der Schlacht am Little Big Horn 1876 noch das 7. Kavallerieregiment mit General Custer von den Sioux vernichtet wird, wird bereits 1890 in der Schlacht am Wounded Knee der letzte große Indianeraufstand blutig niedergeschlagen.
Derweil geht es in Europa nicht weniger kriegerisch zu als im Wilden Westen. Das Pferd blutet im Lauf der Jahrhunderte in unzähligen Kriegen aus.
Auch im 19. Jahrhundert ist zu Land immer noch das Pferd das wichtigste Fortbewegungsmittel. Doch der Mensch macht es sich hier schon recht gemütlich. Statt zu reiten reist er in immer komfortabler ausgestatteten Kutschen.
Doch neue Fortbewegungsmittel wie Eisenbahn, Automobil und schließlich sogar das Flugzeug verdrängen das Pferd immer mehr als Fortbewegungsmittel, Arbeitstier und Militärpferd.
So übernimmt das Pferd bis heute eine immer stärkere Rolle im Sport- und Freizeitbereich, ob als Sprung-, Dressur-, Western-, Jagd- oder einfach nur als Freizeitpferd.
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